Dieses eben in Deutsch erschienene Fachbuch der beiden Amerikaner Richard H. Thaler und Cass R. Sunstein finde ich anregend zu lesen. Es ist zwar stark auf amerikanische Verhältnisse bezogen; Grundsätzliches bleibt jedoch auch für uns gültig.
Natürlich versuche ich die Erkenntnisse des Verhaltensökonomen Thaler und seines Juristenkollegen auf die Didaktik zu transponieren. Was daraus kann hier also nützlich sein?
A
Das Wissen um die beiden kognitiven Systeme, die sich bei Entscheidungen oft in die Quere kommen: Das “automatische” und das “reflektierende” Sytem, also die Intuition und die Vernunft, Homer Simpson und Mr. Spock.
B
“Die beste Methode, die Fehlerquote der Homers zu senken, ist, ihnen Feedback zu geben.” (Beispiele aus der Technik: Die Digitalkamera, welche das geschossene Bild unmittelbar anzeigt; die Warnung des Laptops über den Akkunotstand)
C
Die Qualität der Entscheidungsarchitektur muss hoch sein: Quadratisch angeordnete Platten auf dem Kochfeld sollten quadratisch angeordnete Ein/Ausschaltknöpfe haben; Saaltüren, welche man aufstossen muss, sollten Metallplatten und keine Griffstangen haben.
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A sollte man sich einfach immer wieder bewusst machen, als Schülerin wie als Lehrer.
B bedarf keiner weiteren Begründung für die didaktische Nützlichkeit, höchstens vielleicht diese: “Frontalunterrichtler” haben selten die Möglichkeit, individuelles Feedback zu geben, da sie die Studierenden selten bis nie beim Arbeiten beobachten können.
C kommt zur Anwendung bei der Konzeption von klugen Arbeitsaufträgen oder bei der Herstellung guter Arbeits- und Theorieblätter